Dieses ursprünglich von der Firma Sun entwickelte Network Information System (NIS) ermöglicht die Verteilung verschiedenster Informationen (z.B. Passwörter) an die Rechner eines Netzwerkes.
Der Hintergrund ist der, dass ein Unix- bzw. Linux-System meist an ein Netzwerk angeschlossen ist und viele Rechner in diesem Netzwerk gleiche Eigenschaften besitzen. Vorstellbar ist zum Beispiel, dass ein Nutzer an den verschiedenen Rechnern eines Netzwerkes unter demselben Account und damit demselben Passwort arbeiten will. Würde der NIS-Service nicht existieren, müsste der Nutzer auf jedem Rechner extra eingerichtet werden und sein Passwort, zum Beispiel bei einer Änderung, von ihm auf allen Rechnern geändert bzw. die Datei /etc/passwd auf alle Rechner kopiert werden. Ein sehr umständliches Verfahren, wie sich unschwer erkennen lässt. Nahezu alle systemweit geltenden Einstellungen lassen sich mittels NIS an zentraler Stelle verwalten, ob es die Zuordnung von Hostnamen zu IP-Adressen ist (/etc/hosts), die /etc/services oder aber global wirksame Alias-Einstellungen. Wichtigster Einsatz bleibt dennoch das Management von /etc/passwd und /etc/group an zentraler Stelle, um Nutzer- und Gruppen-Identifikationen netzweit eindeutig zu halten (Vergleiche Sicherheitsprobleme beim NFS).
Abbildung: Beispiel einer NIS-Domain