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Installation bei SuSE

Installation mit dem Yast1

Vorab betrachten wir Gründe, warum man dem komplexeren Werkzeug Yast1 den Vorzug vor dem neueren Yast2 erteilen sollte:

Sicher sind die Vorzüge damit nicht erschöpfend dargestellt, aber selbst wer im Augenblick als Linux-Neuling lieber auf die grafische Installationsroutine zurückgreift, der wird sich früher oder später doch noch der Fähigkeiten des Yast1 bedienen. Folgen wir den einzelnen Schritten der Installation...



Nach dem Starten des Urlinux von der ersten CDROM (ab SuSE Version 6.3 von 2. CD-ROM) bzw. mit Hilfe der Startdiskette begegnet uns zunächst ein Programm namens linuxrc und fordert zu elementaren Eingaben auf:

Die eben getroffenen Einstellungen können unter dem gleichnamigen Menüpunkt des nun gestarteten Hauptbildschirms modifiziert werden.

linuxrc - Hauptbildschirm

System-Information besitzt rein informativen Charakter. Hier lassen sich die vom Kernel erkannte Hardware sowie die von ihr belegten Ressourcen anzeigen.

Kernel-Module (Hardware-Treiber) Hier lassen sich teilweise Treiber zu Geräten intergrieren, die der Kernel nicht automatisch erkannt hat. In den meisten Fällen wird man darauf verzichten können, es sei denn:


linuxrc - Module laden

Wenn man nicht gerade die Installation mittels Abbruch / Reboot verlässt, gelangt man über Installation / System starten zu einer weiteren Eingabemaske.

linuxrc - Installationsmodus

Jetzt ist das Quellmedium zu spezifizieren.

linuxrc - Installationsmedium

...und endlich startet der Yast1...

Auswahl des Installationsmodus

Wir beschreiten den Weg Linux neu installieren. Findet der Yast eine gültige Swap-Partition, wird er vorschlagen, diese zu nutzen. Die nächste Maske betrifft die Partitionierung der Festplatte.

Yast bietet während des Partitionierens an, im Falle freien Speicherplatzes diesen zu nutzen. Mit Gesamte Platte richtet Yast selbststätig drei Partitionen auf der Platte ein und bestimmt auch die "Mountpoints". Wir betrachten nachfolgend das manuelle Partitionieren.

Modi zum Partitionieren

SuSE verwendet als Partitionierungswerkzeug fdisk. Mit <F4> wird eine neue Partition angelegt und mittels <F5> gelöscht. Die Voreinstellung für eine neu erstellte primäre Partition ist der Typ ext2. Zumindest eine Partition sollte daher als Swap deklariert werden (Typ setzen mit <F3>). Generelle Tipps zum Partitionieren findet man im folgenden Abschnitt.

Partitionieren mit fdisk

Die nächste Maske betrifft - sofern nicht Gesamte Platte gewählt wurde - das Festlegen der Mountpoints. Anders ausgedrückt, wird hier bestimmt, welcher Teil des Verzeichnisbaumes in welcher Partition gespeichert wird.

Mit <F4> wird der Mountpoint zum selektierten Eintrag festgelegt. Zumindest eine Linuxpartition muss auf / - das Rootverzeichnis - gemountet werden. Soll z.B. eine DOS-Partition permanent zur Verfügung stehen, könnte man eine solche in ein Verzeichnis /dos einhängen.
Im Expertenmodus besteht die Möglichkeit, die Inode-Dichte festzulegen. Wird davon kein Gebrauch gemacht, bestimmt Yast diese anhand der Partitionsgröße.
Mit Formatieren lässt sich eine Partition während des Einrichtens der Dateisysteme auf Defekte hin untersuchen.
Existierte bereits ein Linuxsystem auf dem Rechner, kann die damalige Zuordnung der Partitionen durch Einlesen der Datei /etc/fstab übernommen werden.

Festlegen der Mountpoints

Endlich kommen wir zur Auswahl des Installationsumfangs. Zunächst sollte man mit Konfiguration laden eine entsprechende Software-Auswahl (z.B. Minimalsystem, Server, Office...) vornehmen. Diese lässt sich nachfolgend über Konfiguration ändern / erstellen beliebig modifizieren. Allerdings ist Letzteres wohl eher dem Kenner zu empfehlen. Mit Installation starten wird das Kopieren der Software in Gang gesetzt. Eventuell warnt Yast dabei vor nicht erfüllten Abhängigkeiten, d.h. man möchte ein Paket installieren, das die Existenz eines anderen Paketes bedingt, welches wir wiederum nicht zur Installation vorgesehen haben. Mit Automatisch wird Yast in den meisten Fällen die fehlenden Pakete zum Installationsumfang hinzufügen.

Festlegen des Installationsumfangs

Je nach Umfang der Installation und Rechnerleistung wird das Kopieren der Software zwischen 5 Minuten und einigen Stunden in Anspruch nehmen. Abschließend fordert Yast zur Auswahl des zu installierenden Kernels auf. Des Weiteren wird das Erstellen einer Bootdiskette vorgeschlagen und eine Maske zur Installation des Bootmanagers Lilo eröffnet. Weitere Masken betreffen einige Hardwareeinstellungen, das Anlegen von Nutzern und das Einrichten des Netzwerkes. Alle diese Einstellungen lassen sich aber auch im laufenden System vornehmen.



Installation mit dem Yast2

Die Experten (oder welche, die sich dafür halten;-) hat Linux durch seine Leistung schon längst überzeugt. Jetzt hoffen die meisten Distributoren darauf, auf dem Desktopmarkt Fuß zu fassen. D.h. Linux soll auch im privaten Haushalt des "Otto Normalverbraucher" dem übermächtigen Windows Paroli bieten.

Dem noch vor kurzer Zeit oft angeführten Argument "es gäbe keine Software" für Linux, stehen heute zahlreiche (kommerzielle) Produkte gegenüber, die den Vergleich mit Windows-Entwicklungen nicht zu scheuen brauchen. Was sich als tatsächliche Klippe (neben marktstrategischem Know how) heraus kristallisierte, war die (für den Endanwender) schwer nachzuvollziehende Installationsprozedur. Was weiß der Neuling schon übers "Festlegen der Mountpoints" oder die "Auswahl des X-Servers"?

SuSE entwickelte das erstmals mit der Version 6.3 ausgelieferte Tool Yast2, das die komplizierte Materie vor dem Nutzer weitestgehend verbirgt. Stellen wir zunächst die Vor- und Nachteile des Tools gegenüber:



Vorteile

Nachteile



Kurz gesagt: wem Linux und der Yast1 schon vertraut sind, der sollte keinesfalls auf das neuere Tool zurückgreifen!



Aber kommen wir nun zur Installation...

Installation mit dem Yast2

Wurde nach dem Booten das Grafiksystem korrekt erkannt, startet nun sofort die Oberfläche des Yast2. Die ersten Eingaben betreffen die Sprache, Einstellungen zur Tastatur und die Zeitzone. Im Normalfall sollte die vorgeschlagene Konfiguration den tatsächlichen Gegebenheiten entsprechen. Wurde die Maus nicht automatisch erkannt, findet an dieser Stelle eine manuelle Konfiguration statt.

In der folgenden Auswahl lassen sich zwei Installationswege beschreiten:

Zunächst betreffen die geforderten Angaben die Partitionierung der Platte. Erkannte der Yast mehrere Festplatten im System, muss hier das Installationsmedium angegeben werden. Mit "Gesamte Platte" wird der verfügbare Speicherplatz für Linux eingerichtet. Bei Wahl von  "Partition" lassen sich (mehrere) Partitionen auswählen, die ggf. anschließend vom Yast automatisch umpartitioniert werden.

Im Falle der interaktiven Installation betrifft die nächste Eingabemaske die Auswahl vorkonfigurierter Software-Zusammenstellungen:



Über weitere sieben Auswahlmöglichkeiten lassen sich Programme gezielt aus einer Anwendungsgruppe (z.B. KDE, Spiele) zur Grundauswahl hinzufügen. Ebenfalls lassen sich die Quellen zu den Paketen installieren.

Ebenso nur während der interaktiven Installation stellt sich nun die Frage, wo der Bootloader Lilo seinen Platz im System finden soll:



Der folgende Installationschritt (interaktiv und automatisch) fordert zum Anlegen eines normalen Nutzerzuganges und zur Eingabe eines Passwortes für den Systemverwalter "root" auf. Leider werden die Passwörter nicht auf ihre Stärke hin untersucht, aus schon erörterten Gründen sollte man zwingend auf ein schwer zu erratendes Passwort zurückgreifen.

Bis zu diesem Zeitpunkt ist auf der Platte noch gar nichts gelaufen. Erst wenn wir den Start der Installation bestätigen, werden tatsächlich die Partitionierung der Platte und das Kopieren der Software vorgenommen.


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