Wie dunkele Wolken hängt das Schicksal vieler Millionen von
Zwangsarbeiter über Europa, auch heute noch. Verschleppt, geschunden,
missbraucht werden sie in den Jahren des zweiten Weltkrieges durch ein
Interessengeflecht aus Besatzungsmacht, KZ-Verwaltung und Wirtschaft des
sogenannten Großl;deutschen Reiches. Lebensbedingungen, Unterbringung,
Verpflegung, Grad der Bewachung unterscheiden sich fundamental voneinander, je
nachdem von woher die Zwangsarbeiter kommen. Die Verwirklichung der SS-Pläne
einer „Vernichtung durch Arbeit" trifft vor allem sowjetische und
jüdische KZ-Häftlinge in den Außl;enkommandos. Unter Bewachung durch SS oder
ihrer Hilfsorganisationen werden Juden, Russen, Polen, Sinti und Roma als
´"Untermenschen" schlimmer als Tiere behandelt, leben und arbeiten
unter strenger Bewachung in abgetrennten umzäumten Bereichen, erhalten weniger
Lebensmittel, dürfen bei Bombenalarm nicht in die Bunker, u.s.w.
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Bei ihrer Rückkehr 1945 werden Zwangsarbeiter überall in
Europa verdächtig, die deutsche Besatzungsmacht unterstützt zu haben. Oft
werden sie beruflich und sozial geschnitten oder nach der Rückkehr in
Arbeitslager geschickt. Bisher geleistete oder geplante Entschädigungszahlungen
enthüllten sich bei näherer Betrachtung als Versuch zum Freikauf von der
Verantwortung für den Einsatz zur Sklavenarbeit. Nicht alle Zwangsarbeiter
kommen zurück, Tausende kostet das mörderische System der „Vernichtung durch
Arbeit" das Leben.
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