Vorbereitung der Installation

Man muss kein Prophet sein, um vorauszusehen, dass die meisten Linuxneulinge bereits Erfahrung im Umgang mit Windows haben. Und man wird das gewohnte Betriebssystem nicht gleich über Bord werfen, ohne das Neue auf Herz und Nieren geprüft zu haben.

Was also tun, wenn man Linux installieren möchte, die Festplatten aber mit dem alten System vollgestopft sind? Die von manchen Distributoren angebotene Live-CD zu verwenden, taugt wirklich nur für den ersten Kontakt. Linux eine neue Platte spendieren, scheitert meist an den Kosten. Bleibt nur, die existierenden Festplatten - sofern noch Speicherkapazität verfügbar ist - umzupartitionieren und somit Linux den notwendigen Bereich einzuräumen.

1. Belegt das bestehende System mehrere Partitionen (unter Windows spricht man von Laufwerken), so es ist einen Versuch wert, durch Umkopieren der Dateien eine Partition frei zu räumen und auf diese Weise Platz zu gewinnen. Sind alle Daten gesichert (Vorsicht bei versteckten Dateien!), steht nun ein Bereich für Linux zur Verfügung.



2. Als freies Werkzeug liegt den meisten Distributionen das DOS-Programm fips.exe bei. Das Programm versucht durch Verkleinerung der letzten Partition (muss DOS oder Windows sein!) Platz für eine weitere Partition zu schaffen. Zu empfehlen ist die vorherige Defragmentierung dieser Partition, da fips nur den ungenutzen Speicherbereich am Ende der Partition verwenden kann.




3. Manchen Distributionen liegt eine Variante des bekannten PartitionMagic bei. Dieses "Linux Prep Tool" ist speziell auf die Belange der Installation von Linux zugeschnitten, falls schon ein anderes Betriebssystem auf dem Rechner residiert.

   Im Falle von Go!Linux ist zur Verwendung des Werkzeuges eine bestehende Windows-Installation (95,98,NT) notwendig. Das Programm Setup.exe ist auf der Distributions-CD enthalten und installiert PartitionMagic auf der Festplatte (95,98) bzw. auf einer Diskette (NT). Nach erneutem Booten startet automatisch die grafische Oberfläche zum Erzeugen einer Linux-Partition (bei NT ist von der Diskette zu booten und das Kommando create einzugeben).

   
   
   
   
   

   Im Unterschied zu fips ist "Linux Prep Tool" in der Lage, eine beliebige Partition zu verkleinern (immer vorausgesetzt, es ist auch genügend freier Speicherplatz vorhanden). Lässt sich eine Partition nicht verkleinern, wird eine ensprechende Meldung ausgegeben.

   Bez. der Größe der neu zu erstellenden Partition stehen vier Möglichkeiten zur Auswahl:

   • Mindestgröße
   : Soviel benötigt eine Installation auf jeden Fall (ohne Swap)
   
   
   • Höchstgröße
   : Schrumpft die ausgewählte Partition auf das Minimum (belegter Speicher + Reserve) zusammen
   
   
   • Partitionsgröße eingeben
   : Hier kann man einen beliebigen Wert (zwischen Mindest- und Höchstgröße) eingeben.
   
   
   • Ausgewählter freier Speicher
   : Falls ein nichtpartitionierter Bereich existiert, wird auf diesem die Linux-Partition erstellt.
   
   

   Nach Bestätigung der Eingaben mit "OK" beginnt "PartitionMagic Linux Prep Tool" mit der Verkleinerung der bestehenden und dem Neuanlegen einer weiteren Partition.

   Das Entfernen einer solchen Linux-Partition lässt sich unter Windows95/98 einfach in der entsprechenden Programmgruppe ("Linux-Partition löschen") bzw. unter NT durch Booten von der Diskette und Aufruf des Kommandos delete realisieren.